In diesen ungewöhnlichen Zeiten möchte ich Ihnen gerne einen Text meines Kollegen Volkmar Schmuck, Krankenhausseelsorger in Wolfenbüttel weitergeben:
Wir werden sein wie die Taumelnden
Am Ende der Tage
Wenn der Hausarrest vorbei sein wird
Wenn wir die Köpfe wieder zu den Haustüren herausstrecken werden
Und uns gegenseitig zurufen: Hurra, wir leben noch!Dann werden wir die Geschäfte stürmen,
Die Supermärkte werden verstopft sein mit Klopapier, das keiner mehr braucht.
Und wir werden uns selbst bedienen müssen, weil die Verkäuferinnen endlich frei haben.Wir werden uns in die Arme fallen als kämen wir aus der Kriegsgefangenschaft.
Ein Fest wird das andere ablösen.
Jeder Tag wird ein Sonntag sein.Und dann werden wir wieder auf Arbeit gehen, als gäbe es kein Gestern
Jede Arbeit ein Traumjob
Jeder Kollege einmalig, und wenn er noch so schräg istDie Krankenhäuser werden nur noch Normalstationen haben.
Jede normale Krankheit ist kein Problem
Schwestern, Ärzte und Patienten werden sich verschwörerisch zublinzeln.
Haben wir das überstanden, werden wir auch alles andere schaffen.Die Kirchen werden wegen Überfüllung geschlossen werden.
Liebe Gemeinde, werden wir sagen und es auch von ganzem Herzen so meinen.
Soviel Bedeutung haben wir lange nicht gespürtUnd endlich in den Urlaub fahren
Als hätten wir die Welt noch nie gesehenUnd die Tränen werden uns kommen,
Weil es endlich vorbei sein wird.
Weil das Normale das Außergewöhnliche ist.
Die Liebe Gottes schenke Ihnen Zuversicht und begleite Sie
Ihre Christiane Klages
Pfarrerin